Spezielle Behandlungs-Methoden
Die manuelle Therapie befasst sich mit speziellen diagnostischen und therapeutischen Verfahren zur Erkennung und Behandlung von Funktionsstörungen am Bewegungsapparat. Es handelt sich dabei um spezielle Handgrifftechniken, die dazu dienen, Bewegungsstörungen im Bereich der Wirbelsäule und Extremitäten zu erkennen und zu analysieren. Die Handgriffe des Physiotherapeuten werden gezielt und schonend sowohl zur Schmerzlinderung als auch zur Mobilisation von Bewegungseinschränkungen eingesetzt. Die Besonderheit dieses Konzepts liegt in der Verknüpfung von absolut individueller und angepasster Befundung und Behandlung des Patienten mit eigenen klinischen Erfahrungen und neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Sportphysiotherapie kommt bei Rehabilitation und Therapie von Überlastungsschäden, bei Verletzungen sowie zur Prävention zum Einsatz. Auf Basis einer Sportart-Analyse werden spezielle Trainingspläne erstellt, um die Wettkampffähigkeit wieder zu erreichen. Mit speziellen Übungen und Trainingsgeräten werden je nach Sportart Kraft, Ausdauer, Koordination und typische Bewegungsabläufe trainiert. Sportphysiotherapie richtet sich an Profisportler und alle sportlich aktiven Patienten, egal welchen Alters.
Therapeutisches Klettern verbindet die Faszination des Kletterns mit therapeutischen Möglichkeiten. Mittels Übungen an der Kletterwand können Koordination, Stabilisation und Kräftigung der Halte- und Stützmuskulatur auf jedem Leistungs- bzw. Kräfteniveau spielerisch und erlebnisreich geschult werden. Gut geeignet für Personen mit Verletzungen an Extremitäten, Haltungsschwächen und Skoliosen sowie neurologischen Erkrankungen. Diese Therapieform eignet sich für Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Aufgabe und Ziel sind die Betreuung und Behandlung des Golfsportlers nach golfphysiotherapeutischen Aspekten. Mit speziell entwickelten Behandlungsmethoden unter Einbeziehung des individuell biomechanisch optimierten Golfschwungs möchte ich dem Golfsport-Patienten die Möglichkeit bieten, das Golfspiel beschwerdefrei zu optimieren.
Das Bobath-Konzept ist ein multidisziplinärer Ansatz in Therapie und Pflege von Patienten mit Erkrankungen des Zentralnervensystems. Es beruht auf der Annahme der Umorganisationsfähigkeit des Gehirns. Gesunde Hirnregionen lernen Aufgaben, die zuvor von der erkrankten Region ausgeführt wurden. Oft sind bei traumatischen Hirnschädigungen nicht die eigentlichen Kontrollzentren zerstört, sondern nur die Verbindungswege unterbrochen. Durch konsequente Förderung und Stimulation lässt sich etwa die gelähmte Körperpartie schrittweise reaktivieren.
Ständiges Wiederholen der Übungen festigt die Verknüpfung der Nervenbahnen im Gehirn. Je früher mit der Behandlung begonnen wird, umso günstiger können die Hirnfunktionen beeinflusst werden. Im Vordergrund der Behandlung steht die Schulung der Gleichgewichtsreaktion, die Kopf–/Rumpfkontrolle und Gleichgewichtsübertragung von einer auf die andere Körperseite (z.B. beim Gehen). Optische, akustische und taktile Stimulationen und ein sensomotorisches Training fließen in die Behandlung ein. Eine optimale Hilfestellung und Beratung für den Alltag sind für den Patienten und deren Angehörige von besonderer Bedeutung.
Ziele:
- Normalisierung des Muskeltonus im Sinne der Kräftigung und Entspannung (gelähmte, paretische Muskulatur aktivieren oder Spastik herabsetzen)
- Verbesserung der Koordination physiologischer Bewegungsabläufe (Bewegungskontrolle)
- Steigerung des Bewegungsausmaßes
- Aufklärung Form und Funktion des Beckenbodens
- Wahrnehmungsübungen
- Alltagsberatung
- Kräftigung schwacher Muskulatur
- Entspannung von Beckenboden und Muskulatur
- Gelenksmobilisation um den Beckenboden
- Zusammenhang Beckenboden und Rumpfmuskulatur verstehen/spüren lernen
- Haltungsschulung
- Narbenbehandlung
- Vor- und Nachbehandlung nach Operationen
- Geburtsvorbereitung und
- Rückbildungsgymnastik
Es kann von Personen jeden Alters unabhängig von ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit ausgeübt werden. Der Ursprung jeder Bewegung ist eine starke Mitte ("Powerhouse"). Dieses zu kräftigen ist vorrangiges Ziel der Pilatesmethode und auch Grundvoraussetzung für ein effektives Pilatestraining. Teil des Powerhouses sind Zwerchfell, tiefe Bauchmuskulatur, Rückenmuskulatur und die Beckenbodenmuskulatur. Durch die Aktivierung dieser Muskulatur wird die Wirbelsäule gestützt, der Rumpf stabilisiert, gestreckt und aufgerichtet und somit Haltung und Gleichgewicht verbessert.
Dr. Steve Typaldos führt die Ursache für körperliche Beschwerden und Funktionseinschränkung auf eine oder mehrere von 6 typischen Verformungen der menschlichen Faszien zurück. Faszien sind Bindegewebshüllen um unsere Muskeln. Werden diese Fasziendistorsionen und -verformungen korrigiert, können Schmerzen und Bewegungseinschränkungen effektiv, messbar und nachvollziehbar behandelt werden. FDM wird bei Beschwerden am Bewegungsapparat und zur Schmerztherapie angewendet.
Die Faszien, das kollagene Bindegewebsnetzwerk, gibt unserem Körper Form und Elastizität. Ein gesundes Bindegewebe ist fest und elastisch zugleich, biegsam wie ein Bambus, reißfest wie ein Zugseil und gleichzeitig ermöglicht es eine federleichte Bewegung wie bei Gazellen. Das garantiert die Belastbarkeit von Sehnen und Bändern, vermeidet schmerzhafte Reibung in Gewebe und Bandscheiben und schützt die Muskulatur vor Verletzungen.
Mit dem richtigen Training können wir bewusst ein Verfilzen dieser kollagenen Fasernetze vermeiden und Alterssteifigkeit vorbeugen. Wissenschaftliche Untersuchungen haben ergeben, dass Faszien für die Leistungsfähigkeit der Muskulatur, Koordination und Propriorezeption eine große Bedeutung haben. Faszienfitnesstraining macht Spaß, bringt Abwechslung im Training, steigert die Leistungsfähigkeit und schützt vor Verletzungen.
Prinzipien des Faszientrainings:
- Rebound Elasticity –Katapult-Mechanismus
- Fascial Stretch – Dehnen langer Ketten
- Fascial Release – Eigenbehandlung mit der Rolle
- Propriorezeptives Refinement – Sinnliche Bewegung
Kinesio–Tapes sind atmungsaktive elastische Klebebänder, die wie eine zweite Haut an die Muskeln geklebt werden und einige Tage auf der Haut bleiben. Ziele sind Verbesserung und Förderung des Stoffwechsels, Druckentlastung der Schmerzrezeptoren, Unterstützung der Gelenksfunktion durch Einfluss auf die Propriorezeption und Sensomotorik.
Die manuelle Lymphdrainage nach Dr. Vodder ist eine spezielle Massagetechnik, die der Entstauung bei Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe dient. Ziel dieser Behandlung ist es, den Abtransport der Gewebeflüssigkeit in den Körperkreislauf zu unterstützen und die Fähigkeit des Körpers zu nutzen, zerstörte Lymphbahnen durch neue, haarfeine Kanäle zu ersetzen. Im Anschluss an die Behandlung erfolgt meist eine Kompressionsbehandlung mit speziellen Bandagebinden oder maßangefertigten Kompressionsstrümpfen.
Massage bewirkt eine mechanische Beeinflussung von Haut, Bindegewebe und Muskulatur durch Dehnung, Zug- und Druckreize. Diese hat positive Wirkung auf den Bewegungsapparat, das Immunsystem, die Körperspannung und auch auf die Psyche des Menschen. Die Bindegewebsmassage ist eine manuelle Reiztherapie am subkutanen Bindegewebe.
Die Moorpackung ist eine Wärmebehandlung, die den Heilungsprozess zusätzlich unterstützt. Spezielle Wärmeträger und feuchte Heilerde (Moor) werden auf die betroffene Körperregion aufgelegt. Es kommt dadurch zur Anregung des Stoffwechsels, vermehrter Durchblutung, Förderung der Zellaktivität und Stärkung des Immunsystems.